Mein Partner M. und ich D. haben einen Altersunterschied von 31
Jahren. Er ist 54 und ich 23. Wir sind seit 2einhalb Jahren ein Paar
und wohnen auch schon fast so lange zusammen. Kennengelernt habe ich
ihn in der Fahrschule - er war mein Fahrlehrer. Während meiner
Fahrstunden redeten wir viel miteinander und ich vertraute ihm auch
alles an. Er erzählte mir, daß er geschieden sei und 2 Kinder hätte,
1Mädchen und 1Jungen und, daß er gerade in einer Beziehung ist, die
nicht so gut läuft. Wir verstanden uns gut, aber es waren keine
Gefühle im Spiel. Er war ein netter, symphatischer Mann. Für ihn war
es genauso; ich war seine Fahrschülerin. Wir verbrachten eine längere
Zeit miteinander im Auto, da ich viele Fahrstunden benötigte. Ich
fühlte mich sehr wohl bei ihm, was nicht der Grund für die vielen
Fahrstunden war. Dennoch dachte keiner an eine Beziehung oder
ähnliches, das war eher undenkbar.
Als ich dann endlich bestanden
hatte und mich somit auch plötzlich von ihm verabschieden mußte,
fehlte er mir in der kommenden Zeit. Es dauerte längers, bis ich ihn
dann mal anrief, denn ich vermißte ihn auf irgend eine Art und Weise,
wie ich es mir selbst nicht erklären konnte. Von da an rief ich ihn
öfters mal an, manchmal wimmelte er mich ab und manchmal führten wir
sehr lange und schöne Gespräche. Trotz allem war es immernoch
unvorstellbar eine Beziehung mit einem so viel älteren Mann
einzugehen. Er dachte auch nicht daran. Schließlich hatte ich eine
Beziehung zu einem 10J. älteren Mann, wenn man das so nennen kann.
Trotz allem mußte ich öfters an M. denken und rief ihn auch wieder
an. Er fragte mich ob ich mit ihm wegfahren möchte, kleiner Ausflug
und ich bejahte dies. Das war unser erstes privates Treffen. Wir
hatten eine 2stündige Fahrt und unterhielten uns sehr vertraut, es
war anders als bisher. Als wir ankamen und austiegen, nahm er meine
Hand und küßte mich.
Von da an waren wir ein Paar. Das war 1 Woche
nach meinem 21.ten Geburtstag, also längere Zeit nach meinen
Fahrstunden. Nach diesem Tag war mir klar, daß das der Mann ist, mit
dem ich mein Leben verbringen möchte und eine Familie gründen möchte.
Als meine Familie davon erfuhr, waren sie geschockt. Seine Mutter
hingegen nahm mich gleich in die Arme. Somit zogen M. und ich auch
gleich zusammen. Mittlerweile wird M. vom größten Teil meiner Familie
akzeptiert,nur mein Vater, der das größte Problem damit hat, weil M.
auch noch älter ist als er selbst, akzeptiert ihn nicht.Ich habe zwar
ein gutes Verhältnis zu ihm, aber M. hat er aus seinem Gedächtnis
gelöscht. Somit kann mein Partner bis jetzt nicht mit zu meiner
Familie. Wir haben uns daran gewöhnt.
Zu M. Kindern besteht leider kein Kontakt, denn die Mutter hat sie
ihm seit der Scheidung verweigert. Er sieht sie also seit 13 Jahren
nicht mehr.Die Mutter hat sie ihm bösartig entfremdet( den Kindern
nur schlechtes über ihn erzählt), so daß sich auch keiner von ihnen
meldet. M. hat bis jetzt versucht gerichtlich Gerechtigkeit zu
erreichen und wieder Kontakt zu seinen Kindern aufzunehmen, doch
leider ist dies gescheitert.
Neben seiner Tätigkeit als Fahrlehrer
ist M. auch Heilpraktiker für Psychotherapie und wir sind gerade
dabei uns ein Standbein damit aufzubauen,unter anderem mit dem
Schwerpunkt, die sich aus seiner Situation heraus ergeben hat, die
Eltern-Kind-Entfremdung , auch PAS (Parental Alienation Syndrom)
genannt.Ich beginne neben meiner Arbeit nun auch die Vorbereitung auf
die Heilpraktikerprüfung um später in der Praxis auch mitzuwirken.
Mein Schwerpunkt soll die Arbeit mit Kindern werden.
Desweiteren sind
wir gerade dabei eine eigene Familie zu gründen und wollen auch auf
jedenfall dieses Jahr noch heiraten. Wir führen eine glückliche,
harmonische Beziehung. Wenn wir uns mal Streiten dann ist es nicht
aufgrund des Altersunterschieds, sondern wegen alltäglichen Dingen.
In unserer Beziehung bemerken wir den Altersunterschied überhaupt
nicht.
D., 2005-01-13