Freitag,
30. April 2004
Blutungen - Audrey im Krankenhaus
Heute war kein guter Tag. Audrey hatte heute Morgen leichte
Blutungen. Natürlich hat sie sich gleich Sorgen um das Kind gemacht.
Aber mir hat sie erstmal nichts davon erzählt. Erst um 10 rief sie
mich bei der Arbeit an, völlig aufgelöst, und meinte, dass irgendetwas
mit dem Kind wohl nicht in Ordnung sei. Ich bin dann gleich nach Hause,
habe sie abgeholt, und dann sind wir zum Krankenhaus gefahren.
Über die gynäkologische Abulanz dort kann ich mich einfach nur
aufregen. Fast drei Stunden hat es gedauert, bis wir endlich an die
Reihe kamen. Ich habe zwischendurch mehrmals nachgefragt. Erst lief
gerade die Visite, dann hieß es, die Ärztin müsse gleich dasein, dann
war ein Kaiserschnitt dazwischengekommen, ... Und wir waren nicht die
einzigen, die dort so lange warten mussten. Aber schließlich kam die
Ärztin doch noch, machte zwar einen gestressten Eindruck, war aber
immerhin freundlich.
Im Ultraschall hat sich dann aber zum Glück herausgestellt, dass
mit dem Kind soweit alles in Ordnung ist. Zum ersten Mal konnten wir
den Herzschlag sehen. Das war auf jeden Fall schon einmal sehr
beruhigend.
Woher die Blutungen kamen, konnte die Ärztin aber auch nicht sicher
sagen. Sie haben auch noch immer nicht aufgehört. Deshalb muss Audrey
erst einmal im Krankenhaus bleiben. Die Blutungen müssen aufhören.
Solange muss sie liegen und darf sich nicht anstrengen. Das einzige,
was wir tun können ist abwarten und hoffen, dass alles gut wird, dass
Blutungen bald aufhören und dass dem Kind nichts passiert. Die Ärztin
konnte nichts dazu sagen, wie lange Audrey wohl im Krankenhaus bleiben
muss. Es könnte in ein paar Tagen sein, könnte aber auch Wochen dauern.
Viel machen kann man da wohl nicht.
Es ist schon seltsam, wie sehr wir damals erschrocken waren, als
Audrey gemerkt hatte, dass sie schwanger ist, und wie wir dann all
diese Bedenken hatten (und im Grunde auch noch immer haben), wie es
demnächst weitergehen soll - und wie wir uns jetzt gemeinsam unendlich
um dieses kleine Wesen, was da in Audrey wächst, sorgen und es um
keinen Preis verlieren wollen. Hoffentlich geht alles gut!
Zu der Sorge um Audrey und das ungeborene Kind kam dann heute
Nachmittag auch noch ein anderes Problem. Ich musste meiner Tochter
nun doch irgendwie sagen, was mit Audrey los ist. Aber das war dann
immerhin deutlich unproblematischer als erwartet. Sie hat es sehr
positiv aufgenommen und war gleich besorgt, ob auch alles gut geht.
Aber sie wird sich sicherlich noch ihre Gedanken machen, wie sich
dadurch ihr Leben verändern wird, und ich hoffe, dass sie davor nicht
doch noch Angst bekommt, sondern sich weiterhin auf das Baby freuen
wird. Ich habe sie auch noch gebeten, ihrer Mutter erst einmal nichts
von der Schwangerschaft zu erzählen. Denn ich habe keine Ahnung, wie
diese reagieren wird.
Aber vorerst mache ich mir darüber nicht weiter Gedanken. Erstmal
ist das Wichtigste, dass mit Audrey und ihrer Schwangerschaft bald
alles wieder in Ordnung kommt.